Geschichte des Skiclub Toblach
1899 - Radfahrverein und Winter Sportclub wird gegründet
Am 31. Juli 1899 wurde der Radfahrverein und Winter Sportclub von ein paar Idealisten ins Leben gerufen. Eine eigene, kunstvoll gearbeitete, heute noch vorhandene Fahne wurde angefertigt und sogar eine eigene Kleidung war Vorschrift.
Die erste Sportvereinigung in Toblach scheint unter dem Namen Radfahrerclub Toblach, gegründet im Jahr 1909 auf, somit ist dieser einer der ältesten Clubs in Tirol und Europas.
1911 - Die erste Skisprungschanze wird gebaut
1911 wurde die erste Skisprungschanze in Toblach erbaut mit Weiten bis 20 Meter.
Als dann am 25 Jänner 1913 der Tiroler Skiverband ins Leben gerufen wurde, wurde der Toblacher Radfahrerclub ebenso aufgenommen, wie vier weitere Vereine (Dolomiten-Alpen Ski-Club Ladinia, Ski-Club Ampezzo, Wintersportverein Lienz und der Ski Club Bozen), die zur damaligen Zeit zu Tirol gehörten.
Dabei hatten die Toblacher den ursprünglichen Vereinsnamen schon den wirklichen Sportarten angeglichen, somit hieß er 1913 1. Pustertaler Wintersportclub. Zur damaligen Zeit war Hr. Franz Brändle aus Feldkirch der erste Vorsitzende des Vereins. Die Wirren des ersten Weltkrieges machten den sportbegeisterten Toblachern dann leider einen Strich durch die Rechnung.
1911 - Die Ersten Wettbewerbe in Toblach
Toblach. Der 1. Pustertaler Wintersport-Klub Toblach veranstaltet am Sonntag den 29. Jänner in Toblach das erste allgemeine Skirennen der Südtiroler Gruppe der Verbandsvereine mit folgender Ordnung: 1. Senioren – Dauerlauf. Länge der Rennstrecke ca. 10 km, Abfahrt ca. 6 km, Höhenunterschied 1400 m. 2. Junioren- Dauerlauf. Länge der Rennstrecke ca. 6 km, Abfahrt ca. 3 km, Höhenunterschied 800 m. 3. Schüler-Abfahrtslauf, Länge 2 km. 4. Junioren-Sprunglauf. Beginn halb 3 Uhr nachmittags. 5. Senioren Sprunglauf. Beginn halb 4 Uhr nachmittags. Die Rennen finden bei jeder Witterung statt. — Am Vortage, Samstag den 28. Jänner, ist Begrüßungsabend mit Lichtbildervortrag und Konzert im Hotel „Schwarzer Adler“ in Toblach. Am Sonntag den 29. Jänner findet nach Beendigung des Rennens um 6 Uhr abends die Preis -Verteilung im Hotel „Bellevue“ statt mit Konzert und darauffolgendem Klubkränzchen. Für Unterkunft ist reichlich gesorgt. — Ausführliche Programme versendet der 1. Pustertaler Wintersport-Klub Toblach.
Toblach. Das offizielle Südtiroler Skirennen, dessen Veranstaltung in den Händen des I. Pustertaler Wintersportklubs Toblach lag, fand programmäßig am 29. Jänner statt. Das Rennen wurde am 28. Jännner mit einem Begrüßungsabend beim „Schwarzen Adler“ eingeleitet, der sehr animiert verlief. Die Toblacher Musikkapelle trug dazu bei, die zahlreich erschienenen Gäste aus Toblach und die ebenfalls schon größtenteils eingetroffenen Sportleute (vertreten waren Cortina, Lienz. Innsbruck, Kufstein, Kärnten und Steiermark) in frohe Stimmung zu bringen. Der Obmann des Winlersportklubs, Herr Brändle, begrüßte die Erschienenen mit herzlichen Worten, insbesondere die Mitglieder des Hauptvorstandes, und bedauerte die schlechten Schneeverhältnisse. Er schloß mit dein Versprechen, stets treu zum „De. S.-V.“ zu halten. Photograph Dornach aus Innsbruck führte dann eine Reihe von Lichtbildern vor, prächtige Winterlandschaften aus Nordtirol und Bilder von verschiedenen Rennen, die lebhaften Beifall ernteten. Die sportlichen Anforderungen des nächsten Tages verlangten jedoch bei den meisten der Besucher frühes Schlafengehen, weshalb man sich um Mitternacht in froher Stimmung trennte. Am Morgen wurden die Teilnehmer am, Flachlauf (18 Mann) im Schlitten zum Start gebracht. Von halb12 Uhr an kamen die Läufer in ziemlich rascher Folge durchs Ziel beim Hotel „Germania“.
Die Ergebnisse sind folgende: Juniorenlauf über etwa 5 km (9 Teilnehmer): 1. Adolf Dosenberger, Skiklub Innsbruck. 26 Min. 11. Sek., 2. Alois Hasenknopf, Skiklub Kufstein, 30 Min. 43. Sek., 3. Karl Dornach, Skiklub Innsbruck, 31 Min. 34 Sek., 4. Terschak, Cortina, 5. Dermian-Lienz, 6. Haidvogel, V S. Kärnten. Seniorenlauf über etwa 10 km (9 Teilnehmer): 1. Benj. Pezzen, Skiklub Innsbruck. 47 Min. 58 Sek., 2. K. Herber, Verein der Skiläufer Kärntens 48 Min. 46 Sek., 3.Sepp Obereder, Steir. Skiläufer, 50 Min. 36 Sek., 4. Erker-Innsbruck, 5.Merlet-Innsbruck, 6. Walch-Innsbruck.
Die Sprungläufe hatten folgende Ergebnisse: Seniorenlauf 1. Kl, (4 Teilnehmer): 1. Benj. Pezzen, S K.-J, 2 gest, Sp.,weitester 17 m, Note 3.108, 2. Adolf Dosenberger, S. K.-J., 2 gest. S. weitester 17,5 m, Note 3.450, Im Seniorenlauf 2. Kl. wurde ein Preis zuerkannt Erwin Merlet. S. K.-J., — gest. Sp., weitester 18 m. Note 3.283, Im Juniorensprunglauf wurde ein Preis zuerkannt: Alois Hasenknopf, S. K. Kufstein. 3 gest. Sp., weitester 12,5 m. Note 2.133. Im zusammengesetzten Lauf gewann den Wanderpreis (silberner Becher) zum erstenmal Benjamin Pezzen, S. K.-I. mit Schlußnote 2.054. Mit ihm konkurrierten Merlet S. K.-I, mit Schlußnote 3.498 und S. Obereder, Verein Steir. Skiläufer, mit Schlußnote 4.148. Die Preisverteilung, die um 6 Uhr abends im Hotel „Bellevue“ stattfand, sowie das darauffolgende Sportkränzchen gestalteten sich äußerst animiert. Erst die späten Nachtschnellzüge entführten die zahlreichen Sportgäste aus Nah und Fern.
1913 - Gründung des Tiroler Skiverbands TSV
Da im Laufe der Zeit immer mehr Vereine in Tirol gegründet wurden, die auch die Richtlinien des ÖSV akzeptierten, wurde auch die Forderung nach einem eigenständigen Landesverband laut. Am 26. Oktober 1912 diskutierten die Vereinsvertreter über dieses Thema und kamen einstimmig zu dem Entschluss einen eigenen Landesverband zu gründen. Am 25. Januar 1913 wurde unter Beisein zahlreicher ÖSV Vertreter in Innsbruck der Tiroler Skiverband (TSV) gegründet.
Tirol wurde in drei Bereiche eingeteilt:
Westtirol: SK Arlberg, SK Innsbruck, WSV Reutte, WSV Hall, SK Gurgl
Osttirol: SK Kufstein, SK Wörgl, SK Kössen, WSV St. Johann, SSpV Fieberbrunn, WSV Kitzbühel
Südtirol: SC Ampezzo, SK Bozen, WSV Toblach, WSV Lienz, SK Ladinia
1919 - Sporttätigkeit wird wieder aufgenommen
Erst im Jahr 1919 wurde die Sporttätigkeit wieder aufgenommen.
Es entstand der Sportclub Hochpustertal, dem die Dörfer Toblach, Innichen und Niederdorf angeschlossen waren. Wiederum hatten sich die Toblacher dem nordischen Skisport verschrieben. Es entstanden zwei Sprungschanzen, die mehrmals verbessert und umgebaut wurden.
In den Jahren 1923 bis 1940 wurden bedeutende Langlaufrennen organisiert, hauptsächlich waren dies Patroullienläufe, die sehr anstrengend waren mit vielen Höhenmetern.
Große Erfolge erzielten Toblacher Langläufer während des Krieges wie z.B Mohr Paul, Bergmann Johann usw. in Norwegen und Schweden.
1950 - Zwei neue Sprungschanzen werden gebaut
Sehr aktiv waren die Pustertaler Langläufer und Springer nach dem zweiten Weltkrieg und im Jahre 1950 wurden zwei neue Sprungschanzen erbaut, auf denen dann bedeutende nationale und internationale Wettbewerbe ausgetragen wurden. In den 50er Jahren waren einige Athleten wie Perin Enzo im Spezialsprunglauf national wie auch international sehr erfolgreich und er nahm auch bei Olympischen Spielen teil. Bei den Damen war im Langlauf Mulas Elletra öfters bei Italienmeisterschaften unter den besten zehn platziert.
Nach dem Jahr 1958 wurde es still um den Langlauf und Springernachwuchs im Pustertal. Erst im Jahre 1967 fing man wieder an im Verein für nordische Disziplinen Werbung zu machen.
1970 - Die Sprungschanzen werden umgebaut
Große Opfer forderte der Bau bzw. Umbau der Sprungschanzen in den Jahren 1970 bis 1972, da die nötigen finanziellen Mittel fehlten, und nur durch mehrmaliges ansuchen an CONI, Landesregierung und Gemeinde dann doch die nötige finanzielle Unterstützung sichergestellt werden konnte.
Es wurden dadurch Weiten von 30 bis 60 Meter erreicht. Außerdem befand sich Anfang der 70er Jahre auch das Jugend-Leistungszentrum des CONI für nordische Disziplinen in Toblach und es wurden vom CONI die Jugendspiele ( zu dieser Zeit auch Italienmeisterschaften ) ausgetragen.
1970-1980 - Rehmann und Walder erzielen große Erfolge
In den 70er und 80er Jahren waren dann vor allem zwei Athleten für hervorragende Leistungen im Langlauf verantwortlich, und zwar Rehmann Oswald und Walder Albert, letzterer auch Teilnehmer an Weltcuprennen und 2 Olympiaden und im Sprunglauf vor allem Less Roberto.
Sehr engagiert in der Nachwuchsarbeit in den nordischen Disziplinen waren in dieser Zeit Viertler Seppi für den Sprunglauf und Trenker Paul für den Langlauf, welche beide viel von Ihrer Freizeit opferten.
1980 - 2000 - Wichtige internationale Wettbewerbe und Jugendarbeit
In den Jahren 1980 bis 2000 wurden sehr wichtige nationale wie auch internationale Wettbewerbe im Langlauf, Ski, Snowboard, Hornschlitten und Rodeln ausgetragen.
Großes Augenmerk wurde in den 90er Jahren wieder auf die Jugendarbeit geworfen, welche auch ihre Früchte getragen hat mit 4 ehemaligen Athleten des Ski Club Toblach in den italienischen A-Nationalmannschaften: Im Langlauf Santer Stephanie, im Biathlon Santer Nathalie (Teilnehmerin bei 4 Olympiaden) und Santer Saskia sowie in der Nordischen Kombination Strobl Jochen.
2003 - Anpassung der Loipen und Sprungschanze
Im Jahr 2003 wurden die Langlaufloipen den neuesten nationalen und internationalen Anforderungen angepasst. Mit dieser Verbesserung wurde Toblach für Dezember 2003 ein Weltcup Rennen zugesprochen, welches dann prompt ein voller Erfolg wurde und Toblach den ersten Platz als medienfreundlichster Veranstalter der Saison 2003-2004 einbrachte.
Auch die Sprungschanzen wurden 2003 wieder erneuert und umgebaut. Auf der großen Schanze konnten Weiten bis 80 Meter erreicht werden.
2010 - Nordic arena und tour de Ski
Im Januar 2010 war es endlich soweit, denn das neu errichtete Langlaufstadion, die Nordic Arena, wurde eingeweiht. Das Areal am Langlaufstadion in Toblach wurde umgebaut, wobei der Standort der selbe blieb wie bisher. Die Straße wurde verlegt und es entstand ein neues, modernes Gebäude direkt an der Langlaufloipe. Am 06. und 07. Januar 2010 fanden in Toblach die Tour de Ski statt und seither regelmässig internationale Weltcup-Rennen.